40 Jahre Mitsubishi Pajero
Kürzlich endete in Japan die Produktion einer Offroad-Legende. Diese lief zuvor für fast 40 Jahre in vier Modellgenerationen vom Band. Wie bereits in der Überschrift ersichtlich handelte es sich dabei um den Mitsubishi Pajero, der in einigen Ländern eher als Montero oder Shogun bekannt wurde. Die Allradhistorie von Mitsubishi Motors reicht bis ins Jahr 1934 zurück. Damals beauftragte die japanische Regierung Mitsubishi Heavy Industries mit der Entwicklung eines kompakten Militärfahrzeugs. Insgesamt entstanden vier Prototypen des PX33. Zu einer Serienfertigung kam es nicht. Japan entschied jedoch, dass Mitsubishi Lastwagen und Busse bauen solle. Erst annähernd 40 Jahre später kümmerte man sich wieder um dieses Thema, wobei zwischenzeitlich der amerikanische Jeep in Lizenz gefertigt wurde. Auf der Tokyo Motor Show 1973 stand erstmalig ein Konzeptfahrzeug namens Pajero. Fünf Jahre später folgte die Studie Pajero II.
Drei Karosserievarianten
Diese Konzepte bereiteten den Serien-Geländewagen optisch und technisch vor. Dieser debütierte 1981 in Tokio und stand ab 1982 bei den japanischen Händlern. International begann der Vertrieb ab 1983. Allerdings musste Mitsubishi die Modellbezeichnung in spanischsprachigen Ländern verändern. Die dort ansässigen Importeure wiesen zurecht darauf hin, dass das Wort „Pajero“ in der spanischen Vulgärsprache soviel wie „Wichser“ bedeutet. So wurde der Pajero dort zum Montero. In Großbritannien hingegen wählte man die Bezeichnung Shogun. Den Anfang machte eine dreitürige Karosserievariante mit geschlossenem Dach. Alternativ gab es auch ein Cabriolet mit Textilverdeck. Ab Februar 1983 folgte der längere Fünftürer mit bis zu sieben Sitzen. Je nach Markt und Modelljahr gab es unterschiedliche Benzin- und Dieselmotoren mit vier oder sechs Zylindern. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war dabei die Verwendung von Turbodieseltriebwerken.




















































Erfolge bei der Paris-Dakar
Bereits kurz nach der Markteinführung tauchten erste Pajero mit leichten Modifikationen bei Langstrecken-Rallyes auf. Mitsubishi stellte ein eigenes Werksteam auf, um die Fähigkeiten des Geländewagens unter Beweis zu stellen. Andrew Cohan startete 1984 bei der Rallye Paris-Algier-Dakar und belegte am Ende den dritten Rang. In den folgenden zwei Jahrzehnten nahmen das Werksteam und zahlreiche Privatfahrer mit dem Pajero an dieser und anderen Rallyes teil. In der seriennahen T2-Kategorie und bei den stark modifizierten Fahrzeugen (T3) dominierte Mitsubishi bis 2007 das Podium. Insgesamt gelangen der japanischen Marke 12 Gesamtsiege in der Auto-Klasse der Paris-Dakar und 150 Etappensiege. In den späten 1990ern legte man 2.500 Exemplare des Pajero Evolution auf, um Veränderungen an der Hinterachsaufhängung für die T2-Klasse zu homologisieren.
Drei weitere Generationen bis 2021
Neben Offroad-Fahrern und Rallyefans begeisterten sich auch andere Käuferschichten für den Mitsubishi Pajero. Seine robuste Bauweise und die kräftigen Antriebe ermöglichten Anhängelasten von bis zu 3,5 Tonnen. Pferde- und Bootsanhänger sowie Transportanhänger von Handwerksbetrieben konnten also ohne weiteres an den Haken genommen werden. Als 1991 die zweite Modellgeneration folgte, verkaufte man die Fertigungswerkzeuge für den ersten Pajero an Hyundai. Dort lief er bis 2003 als Galloper vom Band. Die dritte Generation bot letztmalig eine Grundbasis für Rallye-Versionen, wobei Mitsubishi inzwischen voll modifizierte Prototypen antreten ließ. Zwischen 2006 und 2021 lief die vierte und finale Generation vom Band. Nach Europa gelangte der Geländewagen bereits ab 2018 nicht mehr, in Japan stoppte der Verkauf im August 2019. Einzig Australien und einige wenige weitere Länder erhielten noch bis Anfang 2021 letzte Neufahrzeuge.
Bilder: Mitsubishi