Porsche 718 Cayman GT4 RS

Auf der übermorgen beginnenden Los Angeles Auto Show präsentiert Porsche ein lange erwartetes Auto. In den letzten Monaten konnten Prototypen auf der Nordschleife beobachtet werden, die nahelegten, dass eine RS-Version des 718 Cayman GT4 in Vorbereitung war. Und nun ist sie serienreif. Als neues Topmodell der 718-Baureihe erhält der GT4 RS das 4-Liter-Sechszylinder-Boxertriebwerk aus dem 911 (992) GT3. Bei bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute generiert dieser Saugmotor 368 kW/500 PS und damit 59 kW/80 PS mehr als der bisherige 718 Cayman GT4. Das Drehmoment klettert von 430 auf 450 Newtonmeter. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt wie im 911 GT3 RS ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK). Zugleich sinkt das DIN-Leergewicht im Vergleich zu einem mit PDK ausgestatteten 718 Cayman GT4 um 35 auf 1.415 Kilogramm. Mit dieser Kombination aus Kraft und noch ausgeprägterem Leichtbau umrundet der 718 Cayman GT4 RS die Nordschleife mehr als 23 Sekunden schneller als der Vorgänger.

Verbesserte Aerodynamik mit mehr Abtrieb

Für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 vergehen nur 3,4 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit stehen 315 km/h im Datenblatt, die der Wagen im siebten Gang erreicht. Basierend auf der Rohkarosserie des bekannten 718 Cayman GT4 nahm Porsche einige Veränderungen für den RS vor. Beispielsweise tauschte man die vordere Haube gegen ein Carbon-Bauteil mit zusätzlichen NACA-Lufteinlässen für die vorderen Bremsen aus. Hinter den Türen finden sich Prozesslufteinlässe anstelle der hinteren Seitenscheiben. Auf diese Weise haben Fahrer und Beifahrer die Ansauggeräusche quasi direkt im Ohr. Hinten sorgen ein Diffusor und ein Schwanenhals-Heckflügel für mehr Abtrieb. Als Ausgleich dazu sorgen vorne eine größere Spoilerlippe, ein mehrfach einstellbarer Frontdiffusor und seitlich an der Frontschürze montierte Flics für Anpressdruck. Die Vorzüge der um 30 Millimeter abgesenkten Karosserie nutzt eine aerodynamisch optimierte Unterbodenverkleidung voll aus.

Strafferes Fahrwerk, weniger Gewicht

Um das Fahrzeuggewicht zu senken, bestehen auch die vorderen Kotflügel mit Radhausentlüftungen aus Kohlefaser. Innen kommen weniger Dämm-Materialien und Leichtbauteppiche sowie Leichtbau-Türverkleidungen mit Stoffschlaufen zum Öffnen und Netzen anstelle von Staufächern zum Einsatz. Zudem besteht die Heckscheibe aus dünnerem Glas. Neben der Tieferlegung erhält das Fahrwerk durch Kugelgelenke mehr Straffheit und Lenkgenauigkeit. Hinzu kommen RS-spezifische Federn, Dämpfer und Stabilisatoren. Gegen Aufpreis gibt es ein Weissach-Paket mit Frontdeckel, Lufteinlässen, Airbox-Deckel, Außenspiegelschalen und Heckflügel in Sichtcarbon. Zudem gehören ein Auspuff mit Titan-Endrohren und ein geschraubter Titan-Überrollkäfig hinten sowie Race-Tex als Bezug der Armaturenbrettoberseite Teil dieses Pakets. Den oberen Rand der Heckscheibe ziert ein Porsche-Schriftzug. Optional lassen sich die serienmäßigen Aluminium-Schmiederäder gegen Magnesium-Schmiederäder tauschen. Als Grundpreis gibt Porsche 141.338 € an.

Auch als Rennversion GT4 RS Clubsport

Neben der Straßenversion stellt Porsche in Los Angeles auch den 718 Cayman GT4 RS Clubsport als neues Kundensport-Rennfahrzeug vor. Mit dem 500 PS starken Boxermotor aus dem 911 (992) GT3 Cup stehen 55 kW/75 PS mehr als im bisher angebotenen 718 Cayman GT4 Clubsport bereit. Zudem hat das PDK-Getriebe nun auch beim Rennauto sieben Vorwärtsgänge. Weitere Verbesserungen an Aerodynamik und Fahrwerk bringen je nach Streckenführung und geltendem Reglement rund zwei Prozent schnellere Rundenzeiten. Wie zuvor ist der Wagen ab Werk in allen weltweiten SRO-Rennserien sofort und ohne Modifikationen einsetzbar. Der Grundpreis beträgt 196.000 € zuzüglich Steuern. Niedrige Betriebskosten und hohe Konkurrenzfähigkeit machen das Modell sehr beliebt. Vom Vorgängermodell Cayman GT4 Clubsport rollten 421 Exemplare vom Band, beim 718 Cayman GT4 Clubsport waren es rund 500.

Bilder: Porsche