Ferrari BR20

Schon seit vielen Jahren ermöglicht Ferrari es ausgesuchten VIP-Kunden eigenständige Autos als Einzelstücke erstellen zu lassen. Das neueste Projekt rollte nun aus den Fertigungshallen in Maranello hervor. Es hört auf den kryptischen Namen BR20 und baut auf der Bodengruppe eines GTC4Lusso auf. Im Gegensatz zu diesem Modell ist der BR20 jedoch ein konsequent zweisitziger Sportwagen. Beim Design ließen sich die Ferrari-Mitarbeiter von Vorgängerbaureihen aus den 1950er und 60er Jahren inspirieren. Nostalgie und Retrodesign sind dem Wagen indes fremd. Stattdessen kombinierte das Team unter Designchef Flavio Manzoni muskulöse Sportlichkeit mit zeitloser Eleganz. Im Vergleich zum GTC4Lusso fällt der hintere Überhang drei Zentimeter länger aus. Dieser Zuwachs kommt der Silhouette und den Proportionen zugute. Von den A-Säulen zum Heckspoiler erstrecken sich zwei Bögen, deren hinterer Bereich für einen aerodynamischen Kanal ausgehöhlt wurde. Die Luft strömt am Heck unter dem Spoiler wieder aus. Das Dach selbst erstrahlt in Schwarz.

Sichtcarbon-Elemente

Damit verbindet Ferrari optisch die Windschutzscheibe mit der Heckscheibe. Letztere sitzt fast schwebend über dem Heckabschluss. Unterhalb der hinteren Spoilerlippe befinden sich vier runde Rückleuchten, deren Design sich weiter unten auch bei den Auspuffendrohren wiederfindet. In den Carbon-Diffusor integrierten die Techniker aktive Klappen zur Steuerung des Luftstromes. Unterhalb der Türen zeigen hohe, in die vorderen Kotflügel hinein geschwungene Carbon-Schweller einen zusätzlichen Hauch von Dynamik. Vorn sorgt der breite Kühlergrill in Verbindung mit den LED-Scheinwerfern für den passenden Familienblick. Neue Chromdetails unterstreichen laut Ferrari die fahraktive Seite des Autos. Neu sind auch die 20 Zoll großen Leichtmetallräder im Ton-in-Ton-Diamantfinish. Durch die Fastback-Linienführung mit abfallendem Dach wäre im Fond kaum genügend Raum für zwei zusätzliche Insassen gewesen. Daher verzichtete der auftraggebende Kunde bewusst auf die Sitzmöglichkeiten.

Braunes Interieur

Für das Interieur entschied sich der Kunde für zwei unterschiedliche braune Lederfarben und Sichtcarbon. So tragen die Sitze dunkelbraunes „Testa di Moro“-Heritage-Leder mit exklusivem Muster und silberner Kreuzstichverzierung. Dieses klassische Leder findet sich auch auf der mittleren Armstütze sowie als Teilverkleidung im Heck. Andere Bereiche wie die Türtafeln, das Lenkrad oder das Armaturenbrett zeigen sich in braunem Glattleder. Anstelle der Rückbank gibt es eine Gepäckablage mit Eichenholzleisten, in die Carbon-Einlagen integriert sind. Unter der Motorhaube steckt das 6,3 Liter große V12-Triebwerk aus dem GTC4Lusso mit 507 kW/690 PS und 697 Newtonmetern Drehmoment. Zu den Fahrleistungen des BR20 machte Ferrari keine Angaben. Beim Basisfahrzeug reicht die Kraft aus, um in 3,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und weiter bis auf 335 km/h zu beschleunigen.

Bilder: Ferrari