Ferrari Daytona SP3

Wie bereits vor drei Jahren angekündigt setzt Ferrari die Icona-Modellserie weiter fort. Diese limitierten Sondermodelle sind jeweils von ikonischen Sport- und Rennwagen aus der Markengeschichte inspiriert. Den Anfang machten SP1 und SP2 mit dem Beinamen Monza. Dabei handelte es sich um radikal-offene Sportwagen ohne Windschutzscheibe oder Dach. Den einzigen Unterschied machte die Anzahl der Sitzplätze, die analog zur Modellnummerierung einen oder zwei betrug. Nun debütierte im Rahmen des Finali Mondiali Events in Mugello der Daytona SP3, dessen Name direkt an große Rennerfolge bei den 24 Stunden von Daytona erinnern soll. Eine spezielle Erinnerung ist dabei das Rennen von 1967, bei dem Ferrari mit drei Autos nebeneinander die Ziellinie in Führung liegend überquerte. Platz 1 ging an einen 330 P3/4, Platz 2 an einen 330 P4 und Platz 3 an einen 412 P. Es war die beste Leistung des von Mauro Forghieri entwickelten 330 P3.

Optische Inspirationen von Rennautos

Beim Daytona SP3 nutzt Ferrari gezielt diverse Designelemente des 330 P3. Zugleich kommen Inspirationen vom 350 Can-Am und 512 S zum Tragen. So sind die Kotflügel vorn und hinten stark betont. Im oberen Bereich der LED-Scheinwerfer finden sich bewegliche Elemente, die im ausgeschalteten Zustand zum Teil die Linsen verdeckt. Die weit umlaufende Windschutzscheibe geht in relativ kleine Seitenscheiben über. Hinter den vorderen Kotflügeln sitzen oben auf der Schulterlinie große Lufteinlässe, die den Fahrtwind durch die Türen hindurch zu den Kühlern leiten. Die Seitenpartie ist ebenso skulptural ausgeformt wie der Heckdeckel. Wie bei den klassischen Rennwagen wanderten die Außenspiegel auf die Oberseite der Kotflügel, wobei ihre Form per CFD-Simulation perfektioniert wurde. In den äußeren vorderen Lufteinlässen und am gesamten Heck findet sich eine kammartige Strebenverkleidung. Ein herausnehmbares Targa-Dach sorgt dafür, dass der Daytona SP3 das ganze Jahr über benutzt werden kann.

840 PS starker V12-Saugmotor

Im Gegensatz zu diversen anderen aktuellen Modellen verzichtet Ferrari beim Daytona SP3 bewusst auf aktive Aerodynamikelemente. Dennoch erzielte man im Windkanal eine hervorragende Effizienz. Wie bereits bei den historischen Vorbildern sitzt der Motor mittig hinter den Passagieren. Es handelt sich um einen V12-Saugmotor mit 840 PS und 697 Newtonmetern Drehmoment aus 6,5 Litern Hubraum. Dieses Triebwerk basiert auf dem des 812 Competizione und überträgt seine Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Hinterräder. Für den Spurt auf Tempo 100 gibt Ferrari 2,85 Sekunden an, für den auf 200 km/h sind es 7,4 Sekunden. Zur Höchstgeschwindigkeit liegen noch keine Angaben vor. Wie beim LaFerrari besteht das komplette Monocoque aus Kohlefaser und verfügt über fest verbaute Sitze. Stattdessen lassen sich Lenkrad und Pedale individuell an die Größe des Fahrers anpassen. Anstelle von reinen Sitzpolstern in den Rennfahrzeugen gibt es hier Sitzbezüge, die nahtlos in die Mitteltunnelverkleidung übergehen.

Auch innen mit historischen Zitaten

Innen ziehen sich die historischen Zitate weiter durch. Neben dem minimalistisch und funktional gestalteten Armaturenbrett nutzt Ferrari im Daytona SP3 einen ebenso stark vereinfachten Mitteltunnel. Schalter und Knöpfe sind nur in einer Mindestanzahl vorhanden. Die meisten von ihnen verteilen sich auf dem Lenkrad. Dahinter sitzt ein Digitaldisplay. Mittig im unteren Teil des Armaturenbretts sind zwei HMI-Touch-Bedienelemente angeordnet, mit denen Klimatisierungs- und Audiofunktionen angewählt werden können. Sowohl zur Limitierungsanzahl des Daytona SP3 als auch zum Preis machte Ferrari bislang keine Angaben. Erste Exemplare rollen wohl erst gegen Mitte 2022 auf die Straßen und zu den wartenden VIP-Kunden.

Bilder: Ferrari