Lamborghini Veneno Roadster
Streng limitierte Sondermodelle haben bei Lamborghini seit dem Reventón von 2007 eine gewisse Tradition. Basierend auf dem jeweiligen V12-Topmodell entstanden seither der Veneno, der Centenario und der Sián sowie in Kürze der Countach LPI 800-4. Das wildeste und ungewöhnlichste Design für einen Straßensportwagen brachte dabei der Veneno mit. Als Coupé debütierte dieses Modell 2013 auf dem Genfer Autosalon und stellte dabei den ebenfalls dort gezeigten Ferrari LaFerrari mühelos in den Schatten. Bereits vor der Premiere waren die drei Serienfahrzeuge an VIP-Kunden in Asien und den USA verkauft worden – ungesehen bei einem Stückpreis von rund drei Millionen Euro plus Steuern. Der Modellname stammte von einem Kampfstier, der 1914 in Sanlúcar de Barrameda den Torrero José Sánchez Rodríguez auf die Hörner nahm und tötete. Damit blieb Lamborghini der alten, mit dem Miura begonnenen Tradition der Namensgebung treu. Ein viertes Exemplar des Veneno Coupés verblieb im Lamborghini Museum.
Chassis und Antrieb vom Aventador
Plattform und Carbon-Monocoque des Veneno stammten vom Aventador. Dieser lieferte auch die Technik zu. Hinter den beiden Passagieren werkelte ein 6,5 Liter großer V12-Saugmotor. Dessen 552 kW/750 PS gelangten über ein Siebengang-ISR-Getriebe (Independent-Shift-Rod, ein automatisiertes Schaltgetriebe, das nur halb so schwer wie ein vergleichbares Doppelkupplungsgetriebe ist) auf den permanenten Allradantrieb. Durch den vermehrten Einsatz von Kohlefaser-Karosserieteilen sank das Gewicht im Vergleich zum Aventador um 125 auf 1.440 Kilogramm. Dem Veneno verhalf dies zu einer Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in nur 2,8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 355 km/h. Da der Veneno offiziell ein Geschenk von Lamborghini an sich selbst und die Fans zum 50-jährigen Firmenjubiläum sein sollte, erhielt jedes Kundenfahrzeug spezielle Farbakzente in einer der drei Farben der italienischen Flagge. Die restliche Karosserie trug den Farbton „Grigio Metalluro“.
Roadster folgte Ende 2014
Rund eineinhalb Jahre nach der Premiere des Veneno präsentierte Lamborghini diesen Supersportwagen auch als Roadster. Im Gegensatz zu anderen offenen Fahrzeugen der Marke verzichtete man hier bewusst auf Seitenscheiben und ein Stoffverdeck. Durch zusätzliche Versteifungen des Chassis stieg das Gewicht im Vergleich zum Coupé um 50 Kilogramm an. Dieses Mehrgewicht bedingt auch eine Beschleunigungszeit, die um eine Zehntelsekunde langsamer ist (2,9 Sekunden auf Tempo 100). Die Limitierungsanzahl lag bei neun Kundenfahrzeugen plus einem Auto für das Werksmuseum. Trotzdem erhöhte man den Verkaufspreis auf 3,3 Millionen Euro zuzüglich Steuern. Das Fahrzeug mit der Nummer 2 kommt am 25. November im Rahmen der Riyadh Car Show in Saudi Arabien bei Silverstone Auctions unter den Hammer. Von außen zeigt sich dieser Veneno Roadster in mattem Schwarz mit grünen Akzentlinien. Dieses Grün findet sich innen auf den Sitzen und Teilen von Armaturenbrett, Mitteltunnel und Türverkleidungen wieder. Bisher kamen weniger als 1.700 Kilometer Laufleistung zusammen.
Bilder: Silverstone Auctions