Leistung trifft Luxus. Mit dem Audi RS 3 nach St. Moritz
Berge. Seit jeher Sinnbild für Sehnsucht, Herausforderung, Freiheit. Sie stehen da, unbeweglich, erhaben. Und wir? Wir wollen sie bezwingen, sie erklimmen. Oder besser noch: mit ihnen verschmelzen. Eins werden mit den Serpentinen, den Höhenmetern, der Dynamik der Straße. Das erfordert das richtige Werkzeug. Nicht nur Kraft, sondern Kontrolle. Nicht nur Geschwindigkeit, sondern Präzision. Die Wahl fällt auf den Audi RS 3.
Der Tag bricht früh an – viel zu früh für die Meisten. Doch für uns beginnt er um 04:30 Uhr, als der Audi RS 3 vor dem Büro bereitsteht und der Motor leise, aber kraftvoll vor sich her brummt. Die Straßen sind noch leer, die Stadt noch im Schlaf, der mittlere Ring wie leer gefegt. Nur ein paar Taxen flitzen regelrecht durch die Stadttunnel und lassen die Straßenbeleuchtung in ihren Fenstern spiegeln. Neben dem Tackern dieser wenigen Dieselmotoren ist noch ein beruhigendes Summen eines 5-Zylinder-Motors, zu vernehmen. Der Start einer wundervollen Reise von München, über Österreich in das Schweizer Bergdorf St. Moritz.
Start auf 520m ü. NN
Die ersten Kilometer auf der A95 in Richtung Garmisch sind ein sanftes Aufwärmen für das, was noch kommt. Hier und da mal ein Antesten – ein Durchbeschleunigen um zu fühlen, was für eine Kraft der 5 Zylinder im RS 3 liefert.
Über Garmisch geht es zum Plansee. Die Straßen entlang des Wassers sind kurvenreich, schmal und perfekt, um die Agilität des RS 3 zu erleben. Jede Lenkbewegung wird präzise umgesetzt, jede Kurve lässt sich mit beeindruckender Stabilität nehmen. Der Torque Splitter verteilt die Kraft je nach Fahrsituation variabel zwischen den Hinterrädern – ein Vorteil, der besonders beim Herausbeschleunigen aus engen Kehren spürbar wird.



Von Imst aus nehmen wir Kurs auf das Pitztal. Die Straßen werden steiler, die Kehren anspruchsvoller. Doch der RS 3 bleibt vollkommen ruhig, sein RS-Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern passt sich perfekt an den Untergrund an.
Auf 1.550 Metern Höhe, kurz hinter Piller, nehmen wir uns einen Moment zum Durchatmen. Der Blick reicht weit über das Tal, der fünfzylindrige Turbo schnurrt im Hintergrund im Leerlauf, als würde er darauf warten, wieder loszulegen. Einen kurzen Moment nehmen wir uns allerdings und lassen die letzten 150 Kilometer Revue passieren. Die Frage wie der RS 3 auf der Nordschleife eine so beeindruckende Zeit von nur 7:33,123 Minuten hinlegen konnte ist seit dem Sonnenaufgang klar – dass er auf der Geraden schnell ist, zeigen die technischen Daten – 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprechen für sich. Doch das eigentliche Highlight ist sein Verhalten in den Kurven. Hier zählt nicht nur Performance auf dem Papier, sondern das Gefühl hinter dem Lenkrad. Und genau dieses Gefühl macht es möglich, dass Frank Stippler mit dem RS 3 einen neuen Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife aufstellte. Mit seiner Rundenzeit unterbot er den bisherigen Bestwert seiner Klasse um mehr als fünf Sekunden.
Das Geheimnis dahinter ist das Zusammenspiel aus mehreren Systemen: Der Torque Splitter, der die Kraft variabel zwischen den Hinterrädern verteilt und für maximale Traktion sorgt, die elektronische Stabilisierungskontrolle, die radselektive Momentensteuerung (Brake Torque Vectoring) und die adaptiven Dämpfer des RS-Sportfahrwerks. Gesteuert wird all das vom modularen Fahrdynamikregler, der die Systeme blitzschnell synchronisiert. Das Ergebnis? Mehr Agilität, mehr Kontrolle und ein unglaublich stabiles Fahrverhalten – perfekt für die Alpen.

Nach einem kurzen Blick über das Tal vergessen wir die ganzen Zahlen und Fakten und genießen was vor uns liegt – die nächsten 100 Kilometer durch die Berge. Die Route führt uns nun bergabwärts weiter über Kauns, nach Pfunds und schließlich in die Schweiz. Kaum haben wir die Grenze zur Schweiz überquert, verändert sich Fahrstil und Gefühl schlagartig. Wohl liegt das nicht daran, dass wir nicht genug bekommen können von der Kraft des Audis, sondern eher an den Schweizer Bußgeldern, wo selbst bei kleinen Überschreitungen der Geschwindigkeit, utopische Summen fällig sind.
Also: Gang hoch, den RS 3 in den Comfort-Modus schalten und den Fünfzylinder auf eine leise, entspannte Reise schicken. Und genau hier zeigt sich eine weitere Stärke des RS 3. Er kann nicht nur Kurven mit beeindruckender Agilität nehmen, sondern auch gelassen dahingleiten. Die adaptive Dämpferregelung schluckt kleinere Unebenheiten, das Doppelkupplungsgetriebe schaltet butterweich, und das Interieur bleibt selbst bei niedrigen Drehzahlen akustisch präsent – aber angenehm zurückhaltend. Kein Stress, kein unnötiger Lärm – einfach ankommen.
Julierpass, 2.284 m – und die Kraft der RS-Keramikbremsen
Nach einem kurzen Stopp in St. Moritz wartet der letzte große Anstieg: der Julierpass. Die Straße windet sich in Serpentinen nach oben, der Schnee reflektiert das Licht der tiefstehenden Sonne, und der RS 3 zeigt noch einmal, was ihn ausmacht.
In den letzten Spitzkehren, auf über 2.200 Metern Höhe, kommt es auf eines an: die Bremsen. Hier zeigt die RS-Keramikbremsanlage ihre volle Stärke. Jeder Bremspunkt ist scharf definiert, das Pedalgefühl direkt – selbst auf den letzten Kurven in Richtung Passhöhe bleibt die Bremsleistung perfekt abrufbar.



Dann erreichen wir den Gipfel des Julierpasses, 2.284 Meter über dem Meeresspiegel. Ein Blick zurück auf die Straße, die wir gerade bezwungen haben – und ein tiefes Durchatmen. Die Stille des Hochgebirges trifft auf das Echo des fünfzylindrigen Motors, der nur darauf wartet, wieder ins Tal zu stürzen.
Fazit: Ein Auto für die Gipfel
Von München bis St. Moritz, über den Plansee, das Pitztal, Pfunds, St. Moritz und schließlich den Julierpass – der Audi RS 3 hat bewiesen, dass er nicht nur ein Hochleistungsfahrzeug für die Autobahn ist, sondern ein echter Bergbezwinger.
Insgesamt haben wir auf dieser Tour über 6.000 Höhenmeter absolviert. Doch am Ende geht es nicht nur um Zahlen – es geht um das Gefühl, ein Auto zu fahren, das mit jeder Kurve mehr mit einem verschmilzt. Und während die Sonne langsam hinter den Bergspitzen verschwindet, wissen wir: Der RS 3 hat die Berge nicht nur bezwungen – er hat sie erobert.


