Porsche 911 (992) GT3
Zwei Jahre nach der Premiere der Generation 992 des Porsche 911 folgt der erste GT-Ableger. Wie gewohnt macht dabei der GT3 den Anfang. Porsche behält dabei den vom Vorgängermodell bekannten Trend bei und belässt es bei einem hochdrehenden Saugmotor. Alle anderen 992-Varianten haben ein turboaufgeladenes Sechszylinder-Boxertriebwerk. Hinzu kommt eine im Windkanal ausgefeilte Aerodynamik, die sich speziell an Kunden richtet, die das Fahrzeug gern auch auf der Rennstrecke fahren möchten. Leichtbau und bestmögliche Fahrdynamik standen natürlich ebenfalls dick im Lastenheft der Entwickler.
Zwei Getriebevarianten zur Auswahl
Vom letzten GT3 und dem 991 Speedster übernahm Porsche den vier Liter großen Sechszylindermotor im Heck des neuen GT3. Dieser entstammt in direkter Linie der hauseigenen Motorsportabteilung. Deutlich wird das durch Trockensumpfschmierung, Titanbauteile und das Hochdrehzahlkonzept mit bis zu 9.000 U/min. Dank gezielter Weiterentwicklung stieg die Leistung auf 375 kW/510 PS. Zugleich erfüllt man natürlich alle Abgas- und Geräuschvorschriften. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder können die Kunden zwischen einem manuellen Sechsgang-Getriebe und einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wählen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h (mit PDK 318 km/h). Ein wichtiges Entwicklungsziel von Andreas Preuninger, Leiter GT-Fahrzeuge, konnte erreicht werden: der neue GT3 wiegt mit 1.418 Kilogramm (1.435 kg mit PDK) nicht mehr als der Vorgänger. Dies ist bemerkenswert, da der 992 gegenüber dem 991 größer, breiter und dank Versteifungsmaßnahmen torsionssteifer ausfällt. Im Vergleich zum Carrera liegt der GT3 um 25 Millimeter näher am Asphalt.
Schwanenhals-Heckflügel
Erstmals kommt bei einem Serienfahrzeug der Marke Porsche ein von oben an Schwanenhälsen aufgehängter Heckflügel zum Einsatz. Dieses Prinzip wurde vor einigen Jahren für den Motorsport entwickelt. Auf diese Weise entstehen an der Unterseite des Flügelblattes, wo am meisten Anpressdruck durch einen Unterdruck erzeugt wird, keine störenden Wirbel an den Aufhängungspunkten. So kann der gesamte Flügel flacher angestellt werden, was höhere Geschwindigkeiten bei gleichem Abtrieb ermöglicht. Der Heckflügel arbeitet mit einem Diffusor in der Heckschürze und dem formschön in die Front integrierten Spoiler zusammen. Die vordere Haube und das Dach bestehen aus Kohlefaser. Weiteres Gewicht sparte man durch neue Kotflügel und dünnere Glasscheiben ein. In die Frontschürze sind Luftauslässe für den vorn untergebrachten Wasserkühler untergebracht. Auf dem Präsentationsfahrzeug feiert die neue Lackfarbe ‚Shark Blue‘ ihre Premiere.
Ab Mai beim Porsche Händler verfügbar
Innen übernimmt der GT3 das moderne Infotainmentsystem des aktuellen 992. Fahrer und Beifahrer nehmen in gut und bequem ausgeformten Carbon-Sportschalensitzen Platz. Durch die drei anwählbaren Fahrmodi ‚Wet‘, ‚Sport‘ und ‚Track‘ verändert sich nicht nur das Ansprechverhalten, sondern auch die Anzeigen zwischen den Rundinstrumenten. Im Track View reduziert Porsche diese auf die wichtigsten Infos, um den Fahrer so wenig wie möglich abzulenken. Wie bei den Vorgängermodellen gibt es ein optionales Clubsport-Paket inklusive Überrollkäfig und Sechspunktgurten. Auf der Nürburgring Nordschleife erzielte der Wagen im seriennahen Prototypenstadium eine Rundenzeit von 6:59,927 Minuten. Rund 17 Sekunden schneller als der Vorgänger und fast eine Minute schneller als der allererste GT3 aus dem Jahr 1999. Die Preisliste für den neuen Porsche 911 (992) GT3 beginnt bei 167.518 €. Erste Exemplare rollen im Mai zu den Händlern. In den kommenden Monaten soll wie beim Vorgänger eine flügellose Touring-Version folgen.
Bilder: Porsche