Rob Beere Racing E-Type

Stellen Sie sich vor, Sie fahren Sportwagenrennen und plötzlich fährt Ihnen ein 20 Jahre altes Auto um die Ohren. In den 1990er Jahren konnte das auf englischen Rennstrecken durchaus passieren. Das Auto, das die Teilnehmerfelder aufmischte, erhielt schnell den Spitznamen ‚The Beast‘. Ursprünglich handelte es sich um einen Jaguar E-Type V12 Roadster von 1971. Sechs Jahre später kaufte Fred Cliffe diesen Gebrauchtwagen und begann damit, ihn im Rennsport einzusetzen. Ab 1988 sorgten der Rennstall Rob Beere Racing und Malcolm Hamilton für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Wagens. Hamilton saß bei den Rennen auch hinter dem Steuer und erzielte bis 2001 52 Gesamtsiege und 87 Podiumsplatzierungen. Alles endete 2001 durch einen Unfall in Oulton Park. Anschließend stand der Wagen teilzerlegt in einer Halle eingelagert. Der heutige Besitzer baute ihn wieder auf und bietet ihn nun in der Private Sales von Hampson Auctions an.

Dass derartige Erfolge nicht mit einem unveränderten Klassiker möglich sind, leuchtet wohl jedem Leser ein. Der E-Type erhielt zahlreiche Modifikationen speziell im Bereich der Aerodynamik. So kamen Klarglasabdeckungen vor den Scheinwerfern, eine neue untere Frontpartie mit integrierter Spoilerlippe und seitlichen Aero-Flics, tief heruntergezogene Schweller, ein fest verbautes Hardtop, ein Diffusor und ein riesiger Heckflügel ans Auto. Zudem sorgte man überall dort, wo es nötig war, für Be- und Entlüftungsöffnungen. Immerhin werkelte unter der großen Motorhaube bald ein 7,3 Liter großer V12 aus den Gruppe-C-Rennwagen von Jaguar und TWR. In der finalen Ausbaustufe stellte dieses Triebwerk 750 PS und 921 Newtonmeter Drehmoment bereit, die über ein Hewland-Getriebe auf die Hinterräder gelangten. Federn und Dämpfer kamen von Penske aus den USA, die Stabilisatoren und Querlenker von Rob Beere Racing.

Bilder: Hampson Auctions