Singer ACS

Erstmals hat Singer Vehicle Design ein geländegängiges Fahrzeug entwickelt. Wie bei allen bisherigen Umbauten diente dabei ein Porsche 911 der Baureihe 964 als Basis. Allerdings blieb davon diesmal nur sehr wenig übrig. Auf Kundenwunsch nahm man die Porsche-Fahrzeuge, die bei Rallyes wie der East African Safari (911 SC/RS) oder der Paris-Dakar (959) angetreten sind, als Inspirationsquelle. Gemeinsam mit den Experten von Richard Tuthill, der in Großbritannien mit seinem Team Rallye-Porsche aufbaut, entstand nun die All-terrain Competition Study (ACS). Tuthill’s Fahrzeuge feierten bereits diverse Erfolge. Zuletzt gewann ein von ihm vorbereiteter 911 die East African Safari Classic 2019 – zum vierten Mal.

Zwei unterschiedliche Exemplare

Wie bereits beschrieben bleibt von der Grundbasis des 911 (964) quasi nichts außer der groben Silhouette übrig. Wunsch des Kunden war ein Fahrzeug, mit dem er bei Offroad-Wettbewerben an den Start gehen kann. Korrekterweise müssen wir an dieser Stelle sagen, dass er sogar direkt zwei Autos bestellte. Neben dem in unseren Bildergalerien gezeigten weißen Singer ACS entsteht aktuell ein weiterer in Korsikarot. Dieser Wagen soll allerdings für schnelle Asphaltrallyes abgestimmt werden. Damit knüpfen der Kunde und Singer an Porsche 911 bei Rallyes in Monte Carlo oder auf Korsika an.

Komplett veränderte Carbon-Karosserie

Vom Porsche 911 (964) übernimmt der ACS lediglich Teile der Rohkarosserie inklusive Dach. Alle weiteren Karosserieteile tauscht Singer gegen Kohlefaserbauteile aus. Zudem legte man die gesamte Frontpartie und große Teile des Hecks so aus, dass sie zu öffnen sind. So ergibt sich eine bessere Zugänglichkeit wichtiger Komponenten, was bei Rallye-Einsätzen ein großer Vorteil ist. Unter der vorderen Haube finden zudem zwei vollwertige Offroad-Ersatzräder Platz. Darüber hinaus erhielt die Rohkarosserie diverse Verstärkungen um die Verwindungssteifigkeit zu erhöhen. Der Unterboden ist komplett verkleidet. Ein Überrollschutz nach höchsten FIA-Anforderungen ist natürlich ebenso an Bord wie eine Feuerlöschanlage und modernste Rennschalensitze. Fahrer und Beifahrer werden mittels Sechspunktgurten verzurrt und verfügen über ein modernes GPS-Navigationssystem und einen Getränkespender.

Umfangreiches Offroad-Paket

Im Heck des Singer ACS steckt ein 3,6 Liter großer Sechszylinder-Boxermotor mit Luftkühlung und Biturboaufladung. Dieser überträgt seine Leistung von rund 450 PS über ein sequentielles Fünfgang-Getriebe auf den permanenten Allradantrieb. Drei sperrbare Differentiale an Vorder- und Hinterachse sowie in der Mitte sorgen für bestmöglichen Vortrieb auf allen Untergründen. Über 16 Zoll große Räder mit Offroad-Bereifung von BF Goodrich gelangt die Kraft schließlich auf den Boden. Vierkolbenbremssättel und eine hydraulische Handbremse helfen dabei, die Kontrolle zu behalten. Pro Rad kommen zwei fünffach verstellbare Dämpfer mit Spiralfedern zum Einsatz. Der große Benzintank ermöglicht auch Teilnahmen an langen Etappen bei Endurance-Rallyes wie der Dakar. Glücklicherweise stimmte der Kunde dieser beiden ersten Singer ACS zu, die gewonnenen Erkenntnisse auch weiteren Interessenten zugänglich zu machen. Preise nannte Singer indes nicht.

Images: Singer Vehicle Design